Wie ich zu Breathwork kam

Wie ich zu Breathwork kam

Die Frage ist nicht so einfach zu beantworten. Ich fang mal ganz am Ende an.

Kurz entschlossen meldete ich mich zur deutschsprachigen Breathwork-Coach-Ausbildung von Breathing Space an. So kurz, dass am selben Tag noch das erste Kurs-Meeting stattfand.

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Davor war ich einige Zeit lang schon auf der Stelle getreten. Ich hatte eine Herangehensweise „entwickelt“, mit der man sich in Krisensituationen wieder an die innere Weisheit erinnern konnte und mit der man eben diese wiederkehrenden „Krisenauslöser“ erkennen und die Ursachen allmählich auflösen, loslassen konnte.

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Ich nannte die Schritte „RESET-Schritte“ und die Methode „Integratives Energie-Management“, da sie den Weg zurück zu unserer unerschöpflichen Energiequelle Begeisterung aufzeigt.

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Einer der schwierigsten Schritte, weil nicht mit dem Verstand erfassbar und schon gar nicht zu erzwingen, ist das Loslassen von alten, aufgestauten Emotionen. Dazu gehört eine gehörige Portion Vertrauen und Mut – und ein Abgeben der Kontrolle des Verstandes an den Körper. Es ist ein Eintauchen in die Körperweisheit – und diese Fähigkeit und dieses Vertrauen bekommen die meisten von uns von klein auf abtrainiert.

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Bisher war es so gewesen, dass es quasi dem Zufall überlassen war, ob ich meine KlientInnen in unserer Sitzung so weit ins Vertrauen begleiten konnte, dass sie die Kontrolle loslassen und sie an die Körperweisheit übergeben trauten. Ich wusste nicht genau, womit es zu tun hatte, ob es „gelang“, oder nicht.

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Es war mir klar, dass mehrere Faktoren mit eine Rolle spielten – die Angst, die das Vertrauen überlagerte, die Angst, was danach kommen würde, die Angst, was sich zeigen, offenbaren würde, die Bereitschaft, sich auf Unvorhersehbares einzulassen, die Offenheit, in die Tiefe zu gehen und den Prozess geschehen zu lassen, statt einzufordern, aber auch die Tagesverfassung. Und überhaupt unterschätzte ich die Übermacht des Verstandes bei weitem und über lange Zeit.

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Und da tauchte auf einmal eine „Online-Masterclass“ in meiner Mailbox auf, die so beschrieben und angekündigt war, dass sie doch meine Neugier entfachte.

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Ich sah sie mir an – sie handelte von „Breathwork“ und versprach Möglichkeiten, die mich aufhorchen ließen: es klang so, als ob diese Art der Atmung helfen konnte, an das Unterbewusstsein anzudocken und ungelöstes aus dem System loszulassen. Genau das, was ich schon seit Jahren suchte!

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Denn die „Ergebnisse“ durch die von mir bisher angewandte Körperarbeit gepaart mit Mind-Set und Bewusstseins-Training waren unberechenbar und wie gesagt von mehreren wie mir schien unbeeinflussbaren Faktoren abhängig. 

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So ging ich diesem „Breathwork“ nach, suchte im Internet nach Ausbildungsmöglichkeiten und entschied mich schließlich für eine deutschsprachige, die nicht behauptete ihre „eigene, einzigartige Technik“ kreiert zu haben. Ich suchte etwas mit breiterer Basis und wurde auch fündig.

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Vor 15 Jahren hatte ich begonnen, mich mit einer Körperarbeitsmethode auseinanderzusetzen und auch selbst zu lernen, weil meine damalige Mentorin für Aura-Interpretation meinte, sie könne mir nichts mehr beibringen, aber ich solle mich darum kümmern, besser geerdet zu sein und meine Körperwahrnehmung zu schulen.

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Zu ihr war ich ursprünglich gekommen, weil ich mir nicht mehr zu helfen wusste. Ich fühlte mich vom Leben gebeutelt, wie ein Blatt in einem Tornado, unfähig, stabil auf eigenen Beinen zu stehen, unfähig meiner emotionalen Wellen Herr – oder Frau – zu werden und doch so bemüht meinem Sohn den Halt zu geben, der für eine gesunde Entfaltung nötig ist. Ja, ich war bewusst jung Mutter geworden, hatte aber zu wenig Erfahrung mit der Wahl des Partners gehabt, sodass ich bald mit meinem zweieinhalb Jahre alten Sohn „alleine“ war. Ich hatte viel Unterstützung, aber ich fühlte mich oft alleine, besonders mit Entscheidungen. Woher bloß sollte ich wissen, was „richtig“ war? 

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Das Einbrennen dieser Frage in meine Gehirnwindungen hat der Religions-Lehrer meiner Volksschule zu verantworten. Sorry Jimmy. Du warst großartig. Aber manches war einfach unüberlegt verstandeslastig. Wir sollten abends den Tag Revue passieren lassen und entscheiden, was richtig und was falsch gewesen war. Nur hatte ich keine Ahnung, woran man richtig und falsch erkennen konnte, wie man es unterscheiden konnte. 

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Das klingt jetzt vielleicht unerzogen oder soziopathisch, aber war es tatsächlich verkehrt, die Schwester anzuschreien, wenn sie mich bis aufs Blut nervte und ich mir nicht anders zu helfen wusste? War es falsch, mich abends stundenlang vor die Wohnzimmertür zu stellen, weil ich Angst vor dem Sterben hatte und darauf wartete, dass einer meiner Eltern zu mir kam und mich fragte, was denn los sei? (denn ins Wohnzimmer selbst traute ich mich nicht). War es falsch, die Klassenlektüre heimlich schon ganz fertig zu lesen, obwohl nur ein Kapitel Hausübung war, einfach aus dem Grund, weil ich mich unendlich langweilte? War es richtig, gehorsam zu sein, auch wenn ich manchmal fast platzte vor gefühlter Ungerechtigkeit?

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Also: was ist richtig, was falsch? Ist es richtiger, sich selbst aufzugeben, weil man jemandem sein (Ja)Wort gegeben hat und auch ein Kind mit drin hängt? Oder ist es richtiger dem inneren Aufschrei, dem Winden und Krümmen, dem Schluchzen und Weinen, dem Schmerz und der Pein Gehör zu schenken, wenn nichts in dir mehr an Ort und Stelle ist, deine halbwegs aufrecht erhaltene Weltordnung dem Chaos gewichen ist und du vollends die Orientierung verloren geglaubt hast – und du dann aus deinem tiefsten Inneren spürst, hörst, fühlst, dass es Zeit ist, auf deine Wahrheit zu hören, und deine Wahrheit ist: DAS ist es NICHT auf Lebenszeit… „Dein Weg führt woanders hin, Liebes.“

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Welche Stimme spricht da zu mir? Bitte, geh nie wieder fort!!! Es war keine Stimme mit Worten. Mehr eine Gewissheit. Ein inneres Wissen: „Das ist es. So sei es.“ Ein GEFÜHL der Richtigkeit, ein JA in jeder Zelle. Ein Körpergefühl der Erleichterung und Entspannung.

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Und irgendwann hörte ich sie nicht mehr, merkte ich sie wieder nicht mehr. Ich spürte nicht mehr nach, schenkte ihr keine Beachtung. Das Alltagschaos hatte mich wieder. Und doch ahnte ich, dass diese Wahrheit noch da war. Diese Stimme. Diese Empfindung. Und in der nächsten großen Krise – in der Beziehung zum Vater meines zweiten Kindes – meldete sie sich wieder. Wies mir den Weg. Erinnerte mich daran, dass ich nicht nur aus Gehorsam bestand, sondern in mir ein eigenes Wollen lebte. Und dieses Wollen wollte gelebt werden.

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Je öfter mich meine Wahrheit aus meinem Chaos und Sumpf geleitete, umso mehr sehnte ich mich nach einer dauerhaften Verbindung mit ihr. Ich wollte lernen, selbst die Verbindung herzustellen, ohne jedesmal ein Lebenschaos zu veranstalten. 

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So lernte ich erst Aura-Interpretation, womit ich zwar die Verbindung zum höheren Selbst herstellen konnte, nicht aber zu diesem Richtig-Gefühl, dann eine Körperarbeitsmethode, die die Gewohnheiten und Verhaltensweisen über den Körper zu stoppen lehrt. Hier hatte die Atmung einen fixen Platz. 

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Es wurde versucht, anhand von Atem-Übungen, den Körper wieder an das freie, der Situation entsprechende Atmen heranzuführen und aus dem gewohnten Atem-Muster auszusteigen. Ich lernte hier auch, den Körper arbeiten zu lassen, also nach einer Phase von Intensität (Bewegung, Atmung, Berührung, Emotionales Erleben) den Körper unbeeinflusst und ungelenkt sich ausgleichen zu lassen, was in Form von Kälte oder Hitze, Zittern, Zähneklappern, Schauern und Zucken geschah.

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Diese Art der Körperarbeit eröffnete mir die Tür in ein neues Leben. Ein Leben, in dem ich meinen Körper bewohnte. Zaghaft zwar und bei weitem nicht dauerhaft, aber immerhin. Da gab es etwas, wohin ich zurückkehren, heimkommen konnte: mich. Meinen Körper.

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Und dort, fand ich heraus, wohnte auch diese innere Stimme, diese Körperempfindung von „JA“ und „richtig“. Ein Grund mehr, alles dran zu setzen, um die Verbindung zum Körper, das Bewohnen des Körpers zu fördern, zu trainieren und zu unterstützen.

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Einige Zeit tappte ich dann relativ im Dunkeln. Meine Energien waren gebunden an das weltliche Leben, wie Hausbau und drittem Kind. Ich spielte mich mit Meditation, was ganz nett war…

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Und dann kam der Tanz in mein Leben zurück. Die Bewegung, der Ausdruck meines Inneren nach außen. Oh, was für eine Befreiung! Und gleich dachte ich, ich müsse jetzt jeden Tag stundenlang mich dem Tanz hingeben, um in meinem Zuhause bleiben zu können! Es dauerte einige Zeit, bis ich realisierte, dass sich schon wieder so viel angestaut hatte, dass das erste Tanzfest mir die Chance gab mich wieder einmal zu „entleeren“. 

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Atmung. Bewegung. Raum geben, was Raum braucht. Emotionen erlauben, da zu sein, mich zu durchströmen, mich zu beleben, lebendig zu machen. Mit der Bewegung kommt die Atmung. Mit der Atmung die Bewegung. Und beides ermöglicht, die im Körper aufgestaute Energie aus dem Körper, aus dem System, aus der Ganzheit. Zu entlassen und wieder gänzlich im Fluss zu sein.

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Frei. Leicht und schwer gleichzeitig. Geerdet schwebend. Sein. 

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Wenn du einmal eine Ahnung hast, wie es gehen könnte, wenn du bereits mit einem Fingerschnippen an deine Wahrheit andocken kannst, dann willst du eine verlässliche Methode finden, wie du es deinen Klienten, wie du es der Welt, den suchenden Menschen ebenfalls ermöglichen kannst. Am besten mit einer Abkürzung – nicht jeder muss 20 Jahre und mehr brauchen. Keinesfalls!!!

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Und dann kam diese Masterclass in mein Postfach – und der Rest ist Geschichte. Und diese ist noch lange nicht zu Ende. Im Gegenteil. Es ist erst der Prolog geschrieben, wie mir scheint. Aber es ist so erleichternd, so unglaublich Frieden bringend zu wissen, worum es in dieser Geschichte geht: Um „nichts“ – um Luft. Um Atem. Um die Verbindung, die Verbundenheit zwischen dir und dir, zwischen dir und mir, zwischen allem-was-lebendig-ist, zwischen uns und der Welt.

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Früher flehte ich: nie wieder will ich weg von diesem sicheren Platz in mir! Hier, wo alles stimmt, Klarheit herrscht und ich sicher und geborgen bin!

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Heute weiß ich, wenn mich etwas „ausgehebelt“ hat, wie ich auf schnellstem Wege wieder dahin zurück gelange.

Zu meiner Körperweisheit und Herzenswahrheit. Zurück nach Hause.

Ich bin angekommen.