GOOD VIBES ONLY? – Umgang mit Medienkonsum und World-Vibes, ein Vorschlag
Letztens saß ich mit meinem Mann im Lieferwagen auf dem Weg um meinem ältesten Sohn beim Übersiedeln zu helfen.
Wir fuhren aus der Sonne des Waldviertels in eine Hochnebelschicht und weiter in Wiens verstopfte Straßen und wollten uns die Fahrt ein wenig mit Musik versüßen.
Tja, das Radio war für diese Zwecke nicht geeignet: entweder prallten Werbung oder Nachrichten auf unsere Trommelfelle.
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Fast schon waren wir verleitet, über ein Thema der Nachrichten zu diskutieren,
hielten aber dann doch inne:
Alle Informationen, die da weiter gegeben werden, können wir keineswegs als „wahr“ bestätigen!
Es könnte genauso gut eine „Geschichte“ sein!
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Ist dir das eigentlich auch bewusst:
Das, was wir in Zeitungen, Radio, Fernsehen, Medien hören/sehen/an uns heranlassen – ist keineswegs immer die „Wahrheit“.
Also, vermutlich in den seltensten Fällen.
Was jetzt nicht heißt, dass ich Journalisten als Lügenbolzen hinstellen möchte.
Aber es gibt immer mindestens 4 Ansichten ein und derselben Sache:
eine positive, eine negative, eine mit Humor und deine aktuelle Wahrheit (Körperempfindung).
Und dazwischen noch viele, viele andere Perspektiven! Und alle davon „stimmen“ auf ihre Art.
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Was ich damit sagen will, ist, dass du dir keine Angst einreden lassen brauchst,
weil wir ja nie wissen, was von den Headlines jetzt stimmt – ausser, du forschst selbst nach.
Klarerweise ist es für die Regierenden einfacher ein Land zu regieren sprich zu manipulieren, das in Angst lebt,
als ein Volk, dem Eigenverantwortung zugetraut wird.
MitbürgerInnen oder Untertanen – das macht einen Unterschied!
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Was wäre,
wenn wir davon ausgehen, dass wir als Gemeinschaft ein gemeinsames Anliegen verfolgen:
ein friedliches Leben ohne Hungersnöten,
unter Berücksichtigung der Umwelt und endlichen Ressourcen,
mit der Möglichkeit der Bildung und Weiterbildung,
der Entfaltung von Kreativität, Schaffenskraft und ureigensten Potentialen – für die gesamte Erde?
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Was wäre, wenn dieses gemeinsame Anliegen die Basis aller Entscheidungen wäre,
statt finanzieller oder Image-Profit?
Wie würde sich das Miteinander verändern?
Die Kommunikation, die Begegnung untereinander?
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Wäre das nicht eine unglaubliche Erleichterung, eine Stressreduktion,
ein Loslassen der Leistungsgesellschaft?
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Was wäre, wenn wir nicht alles für bare Münze nehmen, was uns die „Volksvertreter“ so versuchen einzureden,
deren Anliegen offensichtlich ein anderes, als oben beschrieben ist?
Was wäre, wenn du wertvoll bist (was du sowieso bist), egal, wieviel du zu leisten imstande bist
– und wir uns auf eine Weise begegnen, die uns diesen Wert fühlen lässt? Also wert-schätzend?
Und zwar unbeeindruckt davon, wie das Gegenüber uns begegnet – weil wir entschieden haben, so zu sein?
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Es ist so viel Stress, Angst und Leistungsdruck verbreitet,
dass bei vielen das Nervensystem einfach nicht mehr mitspielt.
Das macht sich dann in Überreaktionen oder auch erweckten alten Traumata bemerkbar.
Es kann sein, dass wir uns gegenseitig angegriffen fühlen,
wo gar kein Angriff da ist –
einfach aus Angst „zu verlieren“: unser Gesicht, unsere Stellung, unser Recht auf Dazugehören.
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Finnland hat uns in der Richtung „gemeinsames Anliegen“ bereits einiges voraus.
Dort geht es weit mehr um das langfristige, nachhaltige Wohlbefinden aller.
Und die Bevölkerung hat VERTRAUEN in diejenigen, die für das Land sorgen.
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Ich erwarte nicht, dass sich unsere Regierung in der nächsten Zeit diesbezüglich so wandelt,
dass ihnen das Wohlbefinden der Bevölkerung und das nachhaltige Weiterbestehen der Menschheit ein Anliegen ist.
NUR WIR können das von innen heraus ändern – indem wir – du und ich – beginnen,
uns nicht drein reden zu lassen und alles zu glauben, was uns von Plakatwänden,
Radios oder noch so seriösen TV-Sendern entgegen prallt.
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„Wer seine Würde gefunden hat ist unverführbar!“ (Gerald Hüther, Hirnforscher)
Mach dir klar, was deine „Wahrheit“ ist.
Und sei dir bewusst, dass dies gleichzeitig nur ein Teil des Möglichen ist.
Es hilft, dich an dem zu orientieren, was deine WERTE sind, was du als wertvoll und wichtig erachtest.
Und unser Würde-Empfinden ist ein wunderbarer Kompass dafür!
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Was kannst du nun tatsächlich tun mit all den Emotionen, Gefühlstumulten, Gedankenkonstellationen und Energie-Staus,
die sich zwangsläufig aus der Begegnung mit den Medien und der Welt ergeben?
Zu allererst: du kannst filtern, was du an dich heranlässt.
Nachrichten hören, Zeitung lesen, Werbung rieseln lassen,… Wähle.
Und nun geht’s ans Eingemachte:
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1) Mach dir bewusst, wie es dir tatsächlich geht.
Nicht, wie es dir laut deinem Stand des Bewusstseins gehen sollte,
du mit all den Informationen umgehen können solltest (spirituell oder auch nicht),
sondern wie du tatsächlich spürst, wie es dir geht. Und gib dem Raum, was da ist.
Wie in den RESET-Schritten: Erkenne, was deine „Stimmung trübt“, was dich beschwert.
Angst? Schmerz? Wut? Trauer? Du musst es nicht benennen.
Letztens fühlte ich einfach einen „dunklen Knödel“ in meiner Herzgegend. Unbeschreibbar, die Herkunft unnachvollziehbar.
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2) Halte inne.
Du kannst den ganzen Tag, das ganze Wochenende, ja sogar Wochen damit zubringen,
so zu tun, als ob nichts wäre und darauf zu warten, dass „es schon vergeht“.
Wird nicht passieren.
Wird einfach bleiben und in den Untergrund rutschen, wie tausende andere Empfindungen.
Und wieder ist eine Chance vertan, dich lebendiger, wahrhaftiger zu fühlen
und einen Emotionsbrocken aus deinem System zu entlassen, dich zu entlasten.
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3) Atme und bewege dich.
Bringe Energie in deinen Körper und Bewegung in die Energie(Staus).
Also, ich hab mit diesem dunklen Knödel getanzt.
Mich damit bewegt.
Da kam alles mögliche, Schmerz, Wut, klebrige Einengung und eine Ohnmacht, mich da herauszuwinden.
Die Aufzeichnung dazu kannst du dir hier ansehen (es ist Teil einer Challenge, gleich nach dem Tanzworkshop „Deep, wild and true“ mit Adam Barley).
Damit hatte ich dann dem (Energie) Knödel Raum gegeben, sich im Körper zu verteilen. Das war bereits eine Erleichterung.
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4) Entspannung.
Wenn viel Energie zirkuliert, meinen wir oft, wir müssten sie „rauslassen“
und fürchten uns davor, was dann passieren könnte (schreien, etwas zerstören, hemmungslos weinen, wütend aufstampfen…).
Wir kennen kaum die Empfindung, viel Energie IM KÖRPER ZU HABEN.
Und dem Körper die Gelegenheit zu geben, sie zu nutzen – für diverse (Heil)-Prozesse,
also Prozesse des Ausgleichs und der Ganz-Werdung. Daher nutze diese Energie, um dir den Raum zu nehmen, um zu…
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5) Erlauben, was da ist.
In der oben beschriebenen Situation hatte ich das starke Bedürfnis, mit meinem Partner/Ehemann zu sprechen.
Ich wusste nicht, worüber, was Thema war und wie es ausgehen würde.
Ich wusste, ich wollte versuchen, mich verständlich zu machen, was meine aktuelle Schwere betrifft.
Denn mir ist durchaus bewusst, dass es nicht angenehm und oft verwirrend ist,
wenn neben dir jemand in einer „dunklen, schweren Wolke“ steckt.
Die Wahrheit sprechen.
Das Gespräch kam nur stockend in Gang.
Ich bemühte mich auszudrücken, was in mir vorging. I
rgendwann bekam das Gespräch eine Eigendynamik und ich bemühte mich nicht mehr.
Die Worte sprudelten unzensiert aus mir heraus – und weckten in meinem Gegenüber ebenfalls freie Wortwahl.
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Das klappt allerdings nur dann, wenn man voneinander weiß, dass man einander nichts Böses will
und auch etwas derbere Sprache nicht persönlich genommen wird.
Es war ein freier Tanz mit Worten, in dem Zutage trat, was mir nicht bewusst war.
Mein ganzer Frust, meine Angst, meine Verzweiflung, das NEIN in mir bekam Raum und Worte.
Ausdrücke, die ich mir davor so nicht erlaubt hatte.
Bis nichts mehr zu sagen war.
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6) Ausgleichen und heilen.
Während des Prozesses von erlauben was da ist, bewegen sich die Energien – in dir, um dich herum.
Teile davon lösen sich von dir, lösen sich auf, können dein System verlassen.
In dem Fall wurde ich irgendwann friedlicher innen drin. Still.
Es entstand eine Pause. Niemand sprach. Ein Teil war abgeschlossen. Es gab nichts zu sagen.
Stille. Stille, aus der neues, anderes erblühen kann.
Ich suchte nicht. Nicht nach Worten, nach Lösungen, nach Erklärungen.
Für den Moment war es einfach gut, so wie es ist.
Annehmbar. Loslassen und Annehmen.
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7) Orientieren, an dem was für dich stimmt.
Plötzlich kam mir in den Sinn, was früher für mich funktioniert hatte.
(Ich hatte im Gespräch nämlich bemerkt, wie sehr ich mich in manchen Bereichen wieder eingeschränkt hatte
und damit die Freude am Tun komplett verloren gegangen war. Ich war ein OPFER meines SOLLENS geworden).
Und nun – plötzlich – erinnerte ich mich daran, was mir Freude gemacht hatte.
Und was ich mir durch meinen Stolz und meine Arroganz
(Ausdruck eines Selbstwertes, der noch gepflegt werden möchte, sicher kein Persönlichkeitsmerkmal…)
bisher verbaut hatte.
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Ich nahm 2 Erkenntnisse aus diesem Prozess mit:
-) Achte auf Anzeichen von Arroganz/besser sein/nicht nötig haben/mich selbst ausgrenzen/ausschließen
-) Online only sucks!!!!!!
Ich liebe den direkten Kontakt zu Menschen, die Begegnung, den Austausch!
Ich liebe es, sie mir gegenüber zu spüren, auch wenn ich weiche Knie und Herzrasen bekomme!
Ich liebe die Intensität, auch wenn ich mich jedes Mal aufs Neue überwinden muss,
aus meiner bequemen Holzhaus-Komfortzone heraus zu kriechen!
Ich liebe es, dir zu begegnen, ganz real, in echt, face to face,
dich zu inspirieren, genau die passenden Worte für dich zu finden,
für dich, in diesem einzigartigen Moment!
Ja, das will ich! Da ist mein JA zurück…
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Dieser Prozess, diese Schritte müssen nicht den ganzen Tag dauern.
Manchmal reichen Augenblicke, und dein System ist wieder „clean“ und deine Vibes wieder dynamisch.
Aber reserviere dir trotzdem – am besten täglich! – 10 Minuten für das mit dir verbinden.
Deiner Wahrheit Raum geben.
Überspiele es nicht mit spirituellen Praktiken,
wie Meditieren, Yoga, Atemtechniken, Affirmationen (Alles ist gut!) oder Räucherstäbchen.
Verwende sie als HILFSMITTEL dich zu SPÜREN,
nicht um dich auszuhebeln, drüber zu stellen und dir vorzuspielen, dass ohnehin alles passt.
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Wenn du dir jetzt sagst: Aber ich habe niemanden, mit dem ich so unvoreingenommen reden kann!
Dann sieh dich nochmal genau um. Frag jemanden, ob sie/er dazu bereit wäre. Und sonst: frag mich.
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Weißt du, oft reicht es völlig, wenn du einfach niederschreibst, was du sagen willst.
Fang an und schreib drauflos. Unzensiert. Denk nicht nach. Schreib einfach.
Auch wenn dir nichts einfällt. Dann beginne mit „mir fällt nichts ein“… Vertrau auf den Prozess.
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Übrigens: Ich arbeite gerade einen Workshop aus, in dem du all diese Schritte live und von mir geleitet durchmachen kannst.
Ein Wochenende lang. Im Waldviertel. Nach dem Jahreswechsel. Wie klingt das?
Wenn du Interesse hast, antworte einfach auf diese Zeilen (weiter unten).
Dann gehörst du zu den ersten, die weitere Infos erhalten – und sich zur kleinen, intimen Runde anmelden können!
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Es ist mein tiefstes Anliegen, dass meine Zeilen dich inspirieren und motivieren,
selbst auszuprobieren, deinen Weg zu finden.
Sei dir die Zeit, die Aufmerksamkeit, den Energie-Aufwand wert.
Du wirst sehen, deine Investition in dich kommt mehrfach zu dir zurück! (Wie immer…)
Und schreib mir gerne von deinen Erfahrungen!
Herzlichst deine Esther